CD-SPIELER-TEST AUS STEREO 2/1996
CDhIFI EXKLUSIV CD-PLAYER
T
euer ist relativ. Fair bezahltes
High End ist allemal preisw er-
te r als b illiger Schund, und
manch kräftige Investition erspart
vielle icht sogar eine andere. So
herum betrachtet, sind die 23900
Mark, die Krell für seinen Spitzen-
player KPS20i/l verlangt, eine gün-
stige O fferte. Denn für einen erst-
klassigen CD-Spieler sind nicht sel-
ten 10000 M ark und m ehr anzule-
gen. G leichw ertige Vorverstärker
schlagen in der Regel noch deftiger
ins Kontor. Und der KPS20i/l ist bei-
des in einem Gerät.
Das „I" in seinem Namen steht für
Line-Ausgang. Der Krell soll völlig
problem los und ohne die üblichen
Klangverluste direkt in Endstufen
oder Aktivboxen arbeiten können.
Das wäre in einer Zeit, in der viele
HighEnder nur CDs hören, eine in-
teressante A lternative zum „klas-
sischen" Signalweg. Zumal die M u-
sik ja nicht besser w ird, w enn sie
über eine noch so teure Vorstufe
wiedergegeben wird.
Neben dem integrierten CD-Spie-
ler, dessen Aufbau uns Tränen der
Freude in die verzückten Augen
treibt, lassen sich fünf w eitere di-
gitale Quellen zu Gehör bringen.
Entsprechende Anschlüsse aller
Norm en finden sich auf der Rück-
seite des KPS2 0 i/l. Daß es den
Am erikanern m it ihrem Anspruch
ernst ist, w ird jeder verstehen, der
einen A ugenblick lang das große
Foto rechts oben betrachtet. Ja-
w ohl, die üppig besetzte Platine
hinter den Cinch- beziehungsweise
XLR-Buchsen ist die aufw endige
Ausgangsstufe. Sogar nur einer der
beiden Kanäle, denn im Parterre be-
findet sich nochmal die gleiche Pla-
tine m it identischem Aufwand.
Die Lautstärkeregelung erfolgt ex-
trem feinfühlig und per FET-Schal-
tern. Eine Korrektur auf digitaler Ba-
sis kam für Krell aufgrund der Dy-
nam ikeinbußen bei kleinen Pegeln
nicht in Frage.
Edle Mate-
rialien -
sauberster
Aufbau. Das
KPS20i/l-
Innenleben
ist eine Au-
genwei-
de. Hinter
den Analog-
Buchsen
wird der ex-
treme Auf-
wand für
die Aus-
gangsstu-
fen erkenn-
bar. Und
das ist nur
ein Kanal.
Der zweite
sitzt eine
Etage tiefer
Damit nur allerbeste Signale ange-
lie fe rt w erden, besteht das Lauf-
w erk des KPS 20 i/l aus einem mas-
siven M essingblock, der w iederum
über G um m idäm pfer vom G rund-
chassis entkoppelt wird. Eine stern-
förm ige Plattenklemme, die den Sil-
berling m ittels M agnetkraft an des-
sen Außenrand fix ie rt, sorgt für
eine feste Verbindung zur CD-Auf-
lage. An diesem Gerät versinnbild-
licht w irklich jede K leinigkeit den
großzügigen Einsatz edler M ateria-
lien und höchstw ertiger Bauteile.
Und eine detailverliebte E ntw ick-
lungstiefe dazu. So sind etw a auf
beiden Seiten des CD-Fachs grüne
LEDs angebracht,
die das rote
Streulicht des Lasers absorbieren
sollen,
durchlaufen von
Fremd-
geräten angelieferte Datenström e
erst einmal ein „ Data Recovery M o-
d ul", in dem sie dreifach neu und
steilflankig getaktet werden.
So, spätestens jetzt w ird es hoch
ste Zeit für ein w enig Faszinations-
schreibe. für ein verbales Feuer-
w erk im Hörtest. Doch halt, das hat
Krells Großer einfach nicht nötig
Ich m öchte sogar sagen, es w ar*
zwecks Beschreibung der von ihm
verm ittelten Klangbilder höchst un-
passend. Denn dieser CD-Spiel«f
gehört einer Klasse an, in der rhe
torisches G ebim m el erfahrungs-
gemäß eher verschleiert als erhellt
Der KPS 20 i/l ist schlicht top, super
spitze oder was Ihnen sonst an Su-
perlativen vorschweben mag.
Krells Anspruch, den KPS2 0 i/l dk
rekt m it der Endstufe verbinden
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können, w ird technisch (siehe U i
borreport) und akustisch voll erfu№
Und nur so m acht ja das Konzejtf
m it den aufw endigen Ausgangi*
stufen Sinn. Ein zw ischengesch#
teter Accuphase C-290 bringt
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Die Lauf-
werksteue-
rung erle-
digt Kreli
per eige-
nem Algo-
rithmus, der
in einem
Eprom ab-
gelegt ist
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STEKO iflj
144
30 JAHRE STEREO